Strandhund

Strandhund

Samstag, 28. September 2013

Von merkwürdigen Spazier"gängern" und einem Doppelpack

Wir hatten diese Woche keine Zeit zum Bloggen, weil jeder Tag ganz voll war: arbeiten, spazieren gehen, arbeiten, spazieren gehen, arbeiten, spazieren ....

Eine ganz komische Begegnung hatten wir eines Mittags: gaaanz langsam kommt ein Auto den Weg zwischen den Feldern langgefahren, ich wundere mich  - sooo schlecht ist der Weg doch nicht? Ist doch asphaltiert? Beim Näherkommen sehe ich dann, dass ein Hund hinter dem Auto herläuft, nein, zwei? Vier sind es insgesamt, die so spazieren "gehen" - Herrchen fährt im Auto vorweg, die Hunde laufen hinterher, verteilt auf einige hundert Meter. Sehr merkwürdige Gassi-Methoden sind das hier! Gesehen habe ich das vor ein paar Wochen schon einmal: ein VW-Bus fuhr den Berg hoch, Hund hinterher, oben wurde gewendet und dann ging es zurück.

Diva ist diese Woche nicht alleine, sondern lebt mit Emma im Doppelpack. Wir sind für zwei Wochen "Emma-Sitter", weil Melanie auf Städtetour ist. Emmalinchen darf nachmittags auch einmal mit ins Büro, aber ich stelle fest, dass mir zwei Hunde im Büro doch zuviel sind und habe ein schlechtes Gewissen meinem Arbeitgeber gegenüber. Sie benimmt sich eigentlich gut, ist aber doch ein bisschen unruhiger als Diva, die ja schon lange an Büroalltag gewöhnt ist, kurzum, sie macht mich nervös, während Diva mich beruhigt. Diva kann im Büro so herrlich tief und entspannt schlafen, dass ich von ihrem Schnarchen auch immer gleich tiefenentspannt bin.


So bleiben die beiden tagsüber eher alleine zuhause; das heißt für mich aber, dass ich in der Mittagspause zurückhetze, ausgiebig spazieren gehe und abends dann auch sofort zurückspringe - daher kommt der gefühlte Rhythmus von ausschließlich arbeiten, spazieren, arbeiten ... aber das hatten wir oben schon :)

Insgesamt finde ich es erstaunlich anstrengend mit zwei Hunden, das hätte ich vorher nicht gedacht, denn spazieren gehe ich doch sowieso ... aber die beiden sind doch recht unterschiedlich in ihren Bedürfnissen. Emma will ganz viel schnüffeln und trödeln und markiert alle fünf Meter, Diva will Kilometer machen und voranstürmen und gucken, tja, und ich hänge dazwischen und finde mich nicht überzeugend als Rudelführer. Mal schauen, was mir der Trainer auf dem Hundeplatz heute für Tipps dazu geben kann. Aber ich schildere es schlimmer als es ist ... eigentlich laufen sie den Großteil unserer Runden ganz brav an kurzer Leine bei mir, bis wir dann auf freiem Feld sind und beide nach ihrer Art laufen können.

Ab und zu müssen die beiden auch einmal ihre Positionen klar stellen, dann gibt es kurzes Gebluffe um den besten Platz, den Kauknochen, das Futter; Diva wird dann auch einmal energisch, um zu unterstreichen, dass das ihr Zuhause ist. Es überwiegt aber das gute Einvernehmen, das die beiden seit Welpentagen miteinander verbindet. Bis nächsten Freitag bleibt Emma noch, dann bringen wir sie wieder zurück und aus dem Landhund kann wieder die Stadt-Emma werden - wenn wir vorher die Massen an Lehm aus ihrem Fell gebürstet bekommen. So ein kleiner Hund wird viel umfassender nass und dreckig als ein großer ...



2 Kommentare:

  1. Mir geht es wie Dir. Mich machen zwei Hunde auch eher nervös. Es ist einfach immer Bewegung drin. Steht einer auf, stehen alle auf... :(

    Auch spazierengehen ist sehr viel anstrengender, besonders, wenn wie Du es beschrieben hast, die Hunde sehr unterschiedlich in ihrem Verhalten sind. Mir geht es zur Zeit oft genauso mit Besuchshund Merlot. Ich bin mit zwei Hunden eher gestresst wie entspannt.

    Man fragt sich schon, warum manche Leute einen Hund brauchen, wenn sie nicht mal mit ihm laufen wollen! Diese Gassifahrpraktik habe ich bei uns auch schon öfters gesehen. Ich finde es nicht nur dem Hund gegenüber unfair, sondern auch fahrlässig, denn wenn etwas ist, muss man erst noch aus dem Auto springen...

    LG Andrea und Linda

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  2. Moin!
    Deine ehrliche Erzählung gefällt mir sehr!

    Starke Nerven wünschen wir und ein schönes Wochenende - Monika mit Bente

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